Händedesinfektion in Pflege & Praxis: 6 Schritte der Händedesinfektion nach RKI-Richtlinien

Händedesinfektion in Pflege & Praxis: 6 Schritte der Händedesinfektion nach RKI-Richtlinien

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Händedesinfektion in Pflege & Praxis: 5 Momente, 6 Schritte, EN 1500/12791 – kompakt erklärt. Mit Praxis-Tipps zur Auswahl (Wirkungsspektrum, Hautverträglichkeit, Gel vs. Lösung) und klaren Empfehlungen für Sterillium classic pure und Desderman pure. Plus Checklisten, Fehlervermeidung und CTA für Spendersystem-kompatible Gebinde.

Händedesinfektion ist die wirksamste Einzelmaßnahme, um die Übertragung von Krankheitserregern im Gesundheitswesen zu verhindern. Dieser Leitfaden richtet sich an Pflegepersonal und Praxis-Teams und zeigt praxisnah, wie die 6-Schritte-Methode korrekt durchgeführt wird, wann desinfiziert bzw. gewaschen wird, welche EN-Normen gelten – und welche Produkte sich im Praxisalltag bewährt haben.

Kurzüberblick (für den Alltag)

  • Indikationen: vor Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten, nach Patientenkontakt, nach Kontakt mit der Patientenumgebung.
  • Dauer: hygienische Händedesinfektion i. d. R. ca. 30 Sekunden (je nach Herstellerangabe).
  • Technik: 6 Schritte, lückenlos benetzen – Daumen, Fingerspitzen, Zwischenräume, Handrücken nicht vergessen.
  • Waschen vs. Desinfizieren: Waschen nur bei sichtbarer Verschmutzung / speziellen Erregern; sonst bevorzugt desinfizieren.
  • Praxis-Empfehlungen: Sterillium classic pure (BODE/Hartmann) und Desderman pure (schülke) – farb- & duftstofffrei, hautfreundlich, EN-geprüft.

Wann desinfizieren, wann waschen?

Desinfizieren ist Standard im Patientenkontakt. Waschen mit Wasser/Seife ist erforderlich, wenn die Hände sichtbar verschmutzt sind (z. B. Blut, Sekret) oder bei bestimmten Situationen (z. B. nach Toilettengang, vor Essen). Häufiges Waschen entfettet, daher im klinischen Alltag lieber desinfizieren statt ständig waschen. Wichtig: Nach der Desinfektion nicht direkt waschen – das schwächt die Wirkung und die pflegenden Komponenten.

Die 5 Momente der Händehygiene (Indikationen)

  1. Vor Patientenkontakt
  2. Vor aseptischen Tätigkeiten (z. B. Injektion, Wundversorgung)
  3. Nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material (z. B. Blut, Sekrete)
  4. Nach Patientenkontakt
  5. Nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung

Die 6 Schritte der hygienischen Händedesinfektion

Hinweis: Hände müssen trocken, frei von Schmuck/Uhren sein; Nägel kurz, kein Kunstnagel. Genügend Mittel verwenden (eine hohle Hand voll). Hände über die gesamte Einwirkzeit sichtbar feucht halten (i. d. R. ca. 30 s; immer Herstellerangaben beachten).

  1. Handfläche auf Handfläche: Mittel verteilen, Handgelenke einbeziehen.
  2. Rechte Handfläche über linken Handrücken und umgekehrt.
  3. Handfläche auf Handfläche mit verschränkten, gespreizten Fingern (Zwischenräume).
  4. Fingerrückseiten der verschränkten Finger in die gegenüberliegende Handfläche reiben.
  5. Daumen der einen Hand mit der anderen umschließen und rotierend einreiben – Seitenwechsel.
  6. Fingerspitzen kuppeln und in der gegenüberliegenden Handfläche kreisend einreiben – Seitenwechsel.

Ergänzend: Nagelfalze, Daumenballen und Handgelenke nicht vergessen. Bei Bedarf nachdosieren, damit die Hände bis zum Ende der Einwirkzeit feucht bleiben.

EN-Normen kurz erklärt

  • EN 1500 – Wirksamkeit der hygienischen Händedesinfektion (Einreibe-Vergleichsprüfung).
  • EN 12791 – Wirksamkeit der chirurgischen Händedesinfektion (Reduktion der residenten Hautflora über definierte Zeit).
  • EN 14476 – Viruzide Wirksamkeit (Begriffe: begrenzt viruzid, begrenzt viruzid PLUS, viruzid gemäß Produktangaben).

Praxisrelevant: Für den üblichen Patientenkontakt genügt die hygienische Anwendung nach EN 1500. Bei kleinen Eingriffen mit OP-Feld kann zusätzlich eine chirurgische Händedesinfektion nach EN 12791 erforderlich sein – Dauer gemäß Herstellerangabe (i. d. R. 90–180 s).

Produktwahl: Worauf Praxen und Pflege achten sollten

  • Wirkungsspektrum: mindestens begrenzt viruzid, idealerweise begrenzt viruzid PLUS oder viruzid (je nach Einsatz/Anforderung).
  • Hautverträglichkeit: rückfettende/pflegende Komponenten, farb- & duftstofffrei bevorzugt („pure“), dermatologisch erprobt.
  • Form: Lösung (schnell verteilbar) oder Gel (tropfarm, mobil) – entscheidet Teampräferenz & Spenderkompatibilität.
  • Einwirkzeit & Dosierung: Herstellerangaben beachten; Hände währenddessen vollständig feucht halten.
  • Verfügbarkeit & Gebinde: 100 ml bis 5 l; passende Spendersysteme (Ellbogen-/Sensor) einplanen.

Empfehlungen für Praxen: Sterillium pure & Desmanol pure

Sterillium pure (BODE Chemie/Hartmann)

  • Ohne Duft- & Farbstoffe – ideal für Bereiche mit sensiblen Personen und für Teams, die neutrale Formulierungen bevorzugen.
  • Hautschonend im Dauergebrauch – pflegende Rückfetter, angenehmes Hautgefühl, kein Kleben.
  • Geprüfte Wirksamkeit – hygienische Anwendung (EN 1500); weitere Spektren gemäß Produktangabe.
  • Formate: 100 ml, 500 ml, 1 l, 5 l; für Wand-/Tischspender geeignet.

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Desmanol pure (schülke)

  • Farbstoff- & parfümfrei – reduziert Duftbelastung im Praxisbetrieb, minimiert Allergierisiken.
  • Sehr schnelle Wirksamkeit – wirksam gegen ein breites Spektrum gemäß Produktangaben; hygienische Anwendung (EN 1500).
  • Hautpflege inkludiert – rückfettende Komponenten unterstützen die Barrierefunktion.
  • Formate: 100 ml bis 5 l; kompatibel mit gängigen Spendersystemen.

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Wichtig: Wirksamkeit (z. B. begrenzt viruzid/viruzid), Einwirkzeiten und Normen sind produktabhängig. Bitte immer die Angaben auf Etikett/Datenblatt beachten.

Für Pflegeeinrichtungen zusätzlich bewährt

Je nach Bedarf in Heimen/Stationen können weitere alkoholische Händedesinfektionsmittel sinnvoll sein (z. B. Varianten mit besonderem Fokus auf Hautschonung oder auf erweitertes viruzides Spektrum). Bitte wähle nach Risikoprofil, Teampräferenz und Material-/Prozesskompatibilität. Markenüberblick:

Implementierung in der Praxis: So steigt die Compliance

  • Spender-Standorte: Eingänge, Behandlung, Labor, Patientenzimmer, Personalbereiche. Wege so kurz wie möglich.
  • Poster/Visuals: 5 Momente & 6 Schritte sichtbar aushängen (Waschraum, Behandlungsräume, Pausenraum).
  • Einweisung & Schulung: jährliche Auffrischung; kurze Team-Demos im Dienstbeginn („60-Sekunden-Refresher“).
  • Hautschutzplan: Pflegeprodukte (Handschutz- & Pflegecremes) integrieren; Zeiten einplanen (z. B. nach Schichtende).
  • Monitoring: Verbrauch pro Bereich, kurze Audits, Feedbackschleifen – wertschätzend, nicht sanktionierend.

Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

  • Zu wenig Mittel: Hände trocknen vor Ablauf der Einwirkzeit – Lösung: bei Bedarf nachnehmen.
  • „Trockene“ Zonen: Daumen, Fingerspitzen, Zwischenräume, Handgelenke werden vergessen – Lösung: 6-Schritte-Routine.
  • Direkt nach Desinfektion waschen: schwächt Wirkung/Pflege – Lösung: erst vollständig trocknen lassen.
  • Schmuck/Uhren/Ringe: behindern Benetzung – Lösung: ablegen im Dienst.
  • Künstliche/zu lange Nägel: erhöhen Keimlast – Lösung: kurz, sauber, ohne Kunstnägel.

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Stellen Sie Ihre Praxis oder Station optimal auf: Händedesinfektionsmittel für die Praxis entdecken, Sterillium classic pure und Desderman pure vergleichen – passende Gebinde für Spendersysteme auswählen. Unser Team berät Sie gern zu Normen, Einwirkzeiten und Hautschutz.


FAQ – Händedesinfektion (Praxis & Pflege)

Wie lange dauert die hygienische Händedesinfektion?

In der Regel etwa 30 Sekunden. Maßgeblich sind die Herstellerangaben. Hände während der gesamten Zeit feucht halten, ggf. nachdosieren.

Worin unterscheiden sich hygienische und chirurgische Händedesinfektion?

Hygienisch (EN 1500): Alltag im Patientenkontakt, ca. 30 s. Chirurgisch (EN 12791): vor OP/aseptischen Eingriffen, längere Einreibezeit (z. B. 90–180 s) gemäß Produktangaben.

Was ist „begrenzt viruzid“, „begrenzt viruzid PLUS“ und „viruzid“?

Begrenzt viruzid wirkt gegen behüllte Viren (z. B. Influenza, Coronaviren); begrenzt viruzid PLUS zusätzlich gegen ausgewählte unbehüllte Viren; viruzid gegen alle Viren. Gültig sind stets die Angaben pro Produkt.

Gel oder Lösung – was ist besser?

Lösungen verteilen sich sehr schnell; Gele sind tropfarm und praktisch mobil. Entscheidend sind Teampräferenz, Spender-Kompatibilität und Einwirkzeit.

Darf direkt nach der Desinfektion gewaschen werden?

Nein. Das schwächt die Wirkung und die Pflegekomponenten. Die Hände vollständig trocknen lassen; waschen nur, wenn es die Situation erfordert (z. B. sichtbare Verschmutzung).

Welche Produkte empfehlen sich für Praxen?

Sterillium classic pure (BODE/Hartmann) und Desderman pure (schülke) – farb- & duftstofffrei, hautschonend, EN-geprüft. Auswahl immer nach Einsatzprofil und Herstellerangaben.

Hinweis: Wirksamkeit, Einwirkzeiten und Normen sind produktabhängig. Maßgeblich sind stets Etikett und Datenblatt der jeweiligen Produkte.



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